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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 4

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
4 Vorwort. in der Honatschr. f. höh. Sch. 1911). Selbstverständlich wird man gegebenenfalls diese Tatsachen auch einmal aus ihrem zeitlichen Zusammenhange lösen und nach sachlichen Gesichtspunkten zusammenstellen (der Wortschwall unserer Tage nennt das großspurig „systematische Behandlung“). Solche Zusammenstellungen sind nun etwas, was ich der selbsttätigen Arbeit der Schüler — und der Lehrer! — zuweisen wollte, indem ich besorgte, es möchte gelegentlich einen Schulmeister geben, der die gedruckt vorliegenden Übersichten auswendig lernen läßt und so den Teufel mit Beelzebub austreibt. Auf die Gefahr hin, daß wirklich einmal ein solcher Mißbrauch getrieben werden könnte, habe ich mich auf mehrfache Anregung auch von sehr sachkundiger Seite schließlich doch entschlossen, die unter die Rubrik „Bürgerkunde“ fallenden Tatsachen in ein Heftchen zu vereinigen, für diejenigen, die sich daraus einen Nutzen für den Unterricht versprechen; dies Heftchen soll etwa Ostern 1912 erscheinen. Königsberg i. Pr., September 1911. H. Bretts chneider.

2. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 60

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 Dritte Periode. Von 1056—1273. und schon mit dem Banne drohte. Heinrichs Antwort war, daß er durch eine deutsche Synode zu Worms (1076) den Papst absetzen ließ, worauf dieser den König in den Bann tat, ihm die Regierung untersagte und seine Untertanen ihres Eides entband. §49. c) Kämpfe zwischen Kaiser, Papst und Fürsten 1076—1106. Sofort wandten sich die Fürsten gegen den König. Auf einem Tage zu Trijyir (bei Darmstadt) erklärten sie (1076), der Papst möge nach Augsburg kommen und über Heinrich entscheiden; löse dieser sich nicht binnen Jahr und Tag vom Banne, solle er des Reiches verlustig gehen. Um den Bund zu sprengen und der deutschen Erhebung den Rechtsboden zu entziehen, tat Heinrich etwas Unerwartetes: er ging im Jam_ 1077 über die Alpen und zwang durch kirchliche Buße den Papst zu Canossa, einem der Gräfin Mathilde gehörigen Schlosse, wohin Gregor sich geflüchtet hatte, ihn vom Banne zu lösen: ein diplomatisches Meisterstück, wodurch er seine gefährdete politische Stellung mittels einer persönlichen Demütigung, der des sündigen Menschen vor dem Priester, sicherte. Trotzdem wählten die deutschen Fürsten Rudolf von Schwaben zum Gegenkönig (März 1077); hierbei wurde der Charakter des Reiches als eines Wahlreiches besonders scharf betont. In dem nun folgenden Bürgerkriege war Heinrich, wiewohl er durch die Verleihung Schwabens und die Verheiratung r fcfor- seiner Tochter Agnes an Friedrich von Büren (bei Lorch), den ' ‘ ' "A>bauer der Burg Hohenstaufen, im Süden seine Stellung stärkte, wenig glücklich: er wurde (1080) von Rudolf zweimal geschlagen; aber in der zweiten Schlacht verlor dieser die meineidige Rechte und starb an der Verwundung, was man als Gottesurteil ansah. Glücklicher war Heinrich in Italien. Er gewann Rom, ließ Gregor, der ihn wieder gebannt hatte, absetzen und einen Gegenpapst erwählen, welcher ihn zum Kaiser krönte. In der Engels-Zci/t- <" - ^Jyirg (auf der rechten Tiberseite) belagert, von Robert Guiscard befreit, mußte Gregor doch nach Salerno (südöstl. von Neapel) fliehen; dort starb er 1085. Seine letzten Worte waren: „Ich habe die Gerechtigkeit -geliebt und das Ttnrenht, gehaßt; darum

3. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 73

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Überwältigung des Kaisertums durch das Papsttum. 73 wie das Rittertum selbst, während der nationale Geist in den Volksepen und der Lyrik zum Ausdruck kam. Iii. Überwältigung des Kaisertums durch das Papsttum. 1. Lothar und die Anfänge der Staufer. § Nach dem Tode Heinrichs Y. wären seine Kessen, die staufischen Brüder Friedrich von Schwaben und Konrad, die Nächsten zum Throne gewesen. Doch nicht einer von ihnen wurde gewählt, sondern auf Betreiben des Klerus der Herzog von Sachsen Lothar von Süpplingenburg; er regierte von 1125 — 37. Er ließ sich seine Wahl vom Papste bestätigen. Die Gegnerschaft der Staufer vermochte Lothar nach schweren Kämpfen erst gegen Ende seiner Regierung zu überwinden. Eine feste Stütze hatte er an dem Welfen Heinrich dem Stolzen, dem Herzog von Bayern, gefunden, dem er seine Tochter Gertrud vermählte und kurz vor seinem Tode das Herzogtum Sachsen übertrug. Im Osten erstarkte des Reiches Ansehen wie seit langem nicht. Von höchster Bedeutung war es, daß Lothar 1134 Albrecht dem Bären, Grafen von Ballenstädt (oder Anhalt oder Askanien, d. i. Aschersleben), für treu geleistete Dienste die sächsische Nordmark (die spätere Altmark, mit Stendal und Salzwedel) verlieh, der nach langer Unterbrechung die glanzvolle kolonisatorische Tätigkeit der Deutschen im Osten wieder aufnahm. Nachdem Lothar auf seinem ersten Romzuge den bedenklichen Schritt getan, vom Papst die Mathildischen Güter (§ 50) zu Lehen zu nehmen, trat er auf der zweiten Römerfahrt kraftvoll und glänzend auf. Nach seinem Tode vereitelte wieder kirchlicher Einfluß die Wahl des natürlichen Erben, Heinrichs des Stolzen; der Staufer Konrad Iii. wurde 1138 gewählt. Ein Zusammenstoß mit den Welfen war unvermeidlich. Nach wechselvollen Kämpfen — an die Schlacht bei Weinsberg (1140) knüpft sich die Sage von den treuen Weibern und dem Schlachtruf „Hie Welf, hie Waiblingen!“ (ital. Guelfi und Ghibellini) —, während deren Heinrich starb, kam (1142) ein Vergleich zustande, in dem der junge Heinrich der Löwe Sachsen zurückerhielt. Die Geringfügigkeit seiner Mittel, das Scheitern des zweiten Kreuzzuges, neue Wirren in

4. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 78

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
78 Dritte Periode. Von 1056 —1273. Italien, vermochte aber nichts weiter als die Kaiserkrönung zu erlangen. Aus der wachsenden Not rettete ihn ein glücklicher Zufall, die Gefangennahme Richards von England (§ 54); Heinrich entließ ihn erst, nachdem er ein hohes Lösegeld versprochen und ihm den Lehnseid geschworen hatte. Nun bequemte sich Heinrich der ijöwe zur Versöhnung mit dem Kaiser; er starb (1l95) zu Braunschweig. In Deutschland also Herr geworden, ging Heinrich wieder nach Italien und unterwarf sich das sizilische Reich. Damit war die Stellung des staufischen Königtums völlig verändert: einmal war der Schwerpunkt der staufischen Macht nach Süden gerückt; sodann umklammerte diese jetzt das Papsttum von beiden Seiten; brach mit ihm ein neuer Streit aus — und das war zu erwarten —, so war’s nun ein Kampf auf Tod und Leben. Da faßte Heinrich, stolz, herrisch, hart, ja grausam, den Plan einer Weltherrschaft: wie England, wollte er auch Frankreich, H-vv-l Spanien, ja das oströmische Reich von sich abhängig machen und den Orient niederwerfen. Ferner wollte er das Reich zum Erbreich machen. Dieser Plan aber scheiterte an dem Widerspruch der deutschen Fürsten; sie gestanden dem Kaiser nur die Nachfolge seines jungen Sohnes Friedrich zu. Da starb Heinrich plötzlich 1197: es war ein furchtbares Ereignis, welches zugleich das Papsttum aus der größten Gefahr befreite, in der es je ge-schwfiht-kafrte. Diese Gefahr war jetzt beseitigt: denn Friedrich war ein dreijähriges Kind, von dessen Nachfolge auch die staufische Partei absehen mußte, und die Opposition der Fürsten, vor allem der Welfen, trat mit aller Macht wieder hervor. Unter solchen Umständen wurde 1198 Innocenz Tit. Papst (§ 60). ^ § 68. 4. Der Bürgerkrieg von 1198—1215. So kam es 1198 zu einer Doppelwahl. Die staufische Partei wählte Heinrichs Vi. Bruder Philipp von Schwaben, die welfische Heinrichs des Löwen Sohn Otto Iv. In dem nun entstehenden ; Bürgerkriege1, während dessen beide Könige, um Anhänger zu gewinnen, das Reichsgut verschwenderisch vergaben, wurde 1) Vgl. dazu die Lieder Walthers von der Vogel weide.

5. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 113

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Die Genesis der Reformation. 113 trat der Atlantischeqzean: -Lissabon. Antwerpen. London wurden die ersten Handelsstädte. Das Einströmen der amerikanischen Edehnet alle in den europäischen Markt hatte seit der zweiten Hälfte des 16. Jh. einen Sturz des Geldwertes, das . Steigen der Warenpreise, das Zunehmen des Kapitalismus, und die Verschlechterung der Lage der niederen Klassen zur Folge. Von höchster Bedeutung wurde der Austausch der Kulturgewächse und Haustiere der beiden Welten: Amerika erhielt die Getreide-arten und Haussiere Europas, sowie Obst, Wein, Reis, Zuckerrohr, Kaffee und gab seinerseits der alten Welt Tabak, Mais und die Kartoffel. Ebenso bedeutungsvoll waren die Wirkungen der Entdeckung Amerikas in anthropologischer Beziehung. Amerika hat den größten Teil der überschüssigen Bevölkerung Europas aufgenommen. Iv. Die Genesis der Reformation. 1. Kirche und Staat im 14. und 15. Jh. a) Innerer und äußerer Niedergang des Papsttums im 14. Jh. § 92. Der große Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum hatte im 13. Jh. mit dem Siege der geistlichen Macht geendet. Die Theoretiker der päpstlichen Allgewalt, wie Thomas v. Aquino (13. Jh.), legten dem Papst absolute Herrschaft und Unfehlbarkeit in allen weltlichen und geistlichen Dingen bei. Bonifaz Vttt erklärte den Glauben, daß alle Kreatur dem Papst untertan sei, für notwendig zur Erlangung der Seligkeit. Papsttum und Kirche waren identisch geworden, und die Kirche beherrschte das ganze Leben. Gegen diese geistlichen Ansprüche blieb im 14. Jh. der Widerspruch nicht aus. Solchen erhob schon Dante. Bedeutungsvoller aber war der Kampf der Fürsten und Staaten gegen die Ansprüche des Papsttums: ein Zeichen des erwachten nationalen Bewußtseins. Als Bonifaz Vt Ff in dem Streite Philipps Iv. von Frankreich mit Eduard I. von England die Entscheidung beanspruchte, verbot Philipp die Ausfuhr aller Edelmetalle aus Frankreich und ließ durch die Reichsversamm- Brettschneider. Hilfsbuch f. Seminare Ii. 3. Aufl. o

6. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 129

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
_______r- Die deutsche Reformation bis zur Höhe ihrer inneren Entwickelung (1521). 129 tionsprogramm, das, von religiöser und nationaler Begeisterung zugleich erfüllt, eine kirchlich - politisch - wirtschaftliche Umwälzung größten Stiles enthält; in der zweiten richtet er seinen Angriff gegen die kirchliche Lehre von den Sakramenten, von denen er nur die Taufe, das Abendmahl, aber unter Verwerfung der Brot-verwandelungslehre und unter Forderung des Laienkelches, und die Buße bestehen läßt; in der dritten, die mit einem seltsamen Rechtfertigungsschreiben an den Papst erschien, begründete er die Lehre von der Rechtfertigung durch den Glauben. Endlich erfolgte von Rom aus der schon lange naturgemäße Schritt: dem Drängen Ecks, Cajetans u.a. nachgebend, erließ der Papst 1520 die Bannbulle, deren Verkündigung Eck übertragen wurde; aber sie blieb, schon dank seinem übereifrigen Ungeschick völlig wirkungslos. Kurfürst Friedrich der Weise —sein Hofkaplan war Spalatin nahm, trotz seinem Eifer für die Äußerlichkeiten des katholischen Kultus, Luther in seinen Schutz. Am 10. Dezember verbrannte dieser die Bannbulle unter dem Jubel der Universität vor dem Elstertor. Rom hatte gesprochen; nun war die Frage, wie sich die höchste weltliche Gewalt verhalten werde. 2. Karl V. und die Reformation bis 1521. a) Karls Wahl und Verhältnis zur Reformation. Maximilian, 8104. der gelegentlich geäußert hatte, man solle den Wittenberger Mönch ' fleißig bewahren, starb im Jan. 1519. Als Bewerber um die Krone ra en zwei Ausländer, Franz I. von Frankreich und Karl I von Spanien, auf, die beide das Geld zu Bestechungen nicht sparten und zwischen denen, da ein deutscher Fürst - ein Unglück für ie ation! sich nicht fand, die Kurfürsten sich zu entscheiden halten. Den Ausschlag gab schließlich wohl die Haltung ne.™ S “S Weisen; im Juni 1519 wurde Karl als Karl V gewahl , nachdem er in einer Wahlkapitulation sich verpflichtet hatte kein fremdes Kriegsvolk ins Reich zu führen, den deutschen Truppen keine fremden Anführer zu geben, keinen Keichs-ag außerhalb Deutschlands zu berufen, die ständischen Hechte zu achten und das Reichsregiment' wiederherzustellen. Kaisers'an “«eine! Smi Auss?huß d<* Eei<*stage8, der in Abwesenheit des Maxtoili“ des" ” ^ ^ Ergebend schon unter Brettschneider, Hilfsbach f. Seminare. Ii. 3. Aufl. g

7. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 130

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
1 30 Fünfte Periode. Von 1517 —1648. — Erster Abschnitt. Von 1517 — 1556. Von beiden Parteien, der altkirchlichen wie der Reform-partei, wurde Karl jubelnd begrüßt. Aber er konnte nur ein Gegner der Reformation sein nach Geburt und Erziehung, nach seinem Charakter und seiner politischen Stellung. 1. In Gent (1500) geboren, in den Niederlanden erzogen und den Grundsätzen der spanischen Reformkirche nahestehend, besaß er für das Verlangen der deutschen Nation, deren Sprache er nicht sprach, gar kein Verständnis. 2. Wohl war der Augenblick günstig für einen deutschen König sich an die Spitze der in ihren Grundtiefen aufgeregten Nation zu stellen und nicht bloß eine nationale Kirche, sondern auch einen nationalen Staat zu gründen. Aber Karl war trotz bedeutender diplomatischer Befähigung nicht der Heros, solches zu vollbringen. Er war ein kühler Rechner, zäh und ausdauernd, aber greisenhaft schon als Jüngling, in dessen Seele nur das eine Ideal lebte, die Weltmacht des Kaisertums zu erneuern. 3. Dies schien ihm, der die habsburgischen Erblande in Deutschland, Burgund, große Teile Italiens, Spanien mit seinen Kolonien besaß, wohl möglich, hatte jedoch die Glaubenseinheit der Untertanen zur Voraussetzung. Seine gegnerische Stellung zu Franz I. im Herzogtum Burgund (§ 78) und in Italien (Z 99b) machten zudem Kämpfe wahrscheinlich, für die ihm die Bundesgenossenschaft des Papstes wünschenswert sein mußte; er erlangte sie endlich im Mai 1521. 105. b) Der Wormser Reichstag 1521, der im Januar eröffnet wurde, hatte sich mit der Frage der Reichsreform und^dar kirchlichen Angelegenheit zu beschäftigen. In der ersten Beziehung mußte Karl in die Einsetzung eines Reichsregiments für den Fall seiner Abwesenheit unter dem Vorsitz seines Bruders Ferdinand willigen, dem alle deutschen Gebiete Habsburgs übertragen wurden; das Reichskammergericht und die Kreiseinteilung (§ 99 a) wurden wieder ins Leben gerufen, die Kosten dafür von den Ständen übernommen und dem Kaiser für die beabsichtigte Romfahrt ein Heer zur Verfügung gestellt. Was die kirchliche Frage angeht, so versuchte der päpstliche Nuntius (Gesandte) Ale ander vergeblich den Kaiser zu einem vernichtenden Schritt gegen Luther zu bestimmen. Großen

8. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 111

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Die Gründung der spanisch - habsburgischen Weltmacht und die Entdeckungen. 111 riesige Massen von Edelmetallen zu finden, und beabsichtigte das ,,Groldland“ jsjdan. el Doradav zu„ßioiuarn. Handelsverbindungen Westeuropas mit dem Orient gab es auch im Mittelalter; Alexandria und Konstantinopel waren die Mittelpunkte des levantinischen Handels (Levante ital. = Orient). Doch die Verteuerung, welche die Waren durch den Zwischenhandel erfuhren, machte die Aufsuchung eines unmittelbaren Handelsweges zur See wünschenswert. Und als die Türken 1453 Kqnstantinopel eroberten und jene Handelsverbindungßn zerrissen, wurde das Bedürfnis nach einem direkten Seewege nach Indien dringender. Die Kenntnis, daß die freischwebende Magnetnadel nach Norden seigt, erhielten die europäischen Völker am Ende des 12. Jh. Erst allmählich benutzte man diese Eigenschaft der Magnetnadel für die Schiffahrt und konstruierte den .Kompaß. Er wurde ein wichtiges Hilfsmittel für die Seefahrt, wenngleich es nicht richtig ist, daß erst jetzt Fahrten über den Ozean gewagt wurden. a) Entdeckungen der Portugiesen. Wenn ein Seeweg nach 8 90. Indien in ö. Richtung gefunden werden sollte, so mußte erst die Aufgabe gelöst werden, die.,Küstenlinie Afrikas festzustellen. Auf die Auffindung der westafrikanischen Inselgruppen im 14. Jh. folgte seit 1415 die Entschleierung der Westküste Afrikas durch die Bemühungen des Prinzen Heinrich („el Eavigador“) und nach dessen Tode (1460) König Johanns H. Die Fahrt des Bartholomäus Dias I4-L6—148.7 stellte die Mögächkeiuder_hm-segelung der Südküste Afrikas fest; König Johann taufte das „stürmische Vorgebirge“ in das ..Kap der guten Isoffn.in^-um. Auf die Landung des Vasco da Gama in Calicut an der Malabarküste 1198 folgte die Eroberung Indiens durch Almeida (spr. Alme'da) und Albuquerque (spr. Albukerke). 1jh)0 entdeckte Cabral, auf der Fahrt nach Indien westwärts verschlagen, Brasilien. (Luis de Camöes’ [spr. Kamönffsh] „Os Lusiadas“) Das portugiesische Kolonialreich umfaßte die Westküste Vorderindiens, Ceylon, Teile des südostasiatischen Archipels, die Ost- und Westküste Afrikas und einen Teil der Küste Brasiliens.

9. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 159

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Frankreich, Englan,d und Skandinavien im 16. Jh. 159 Hawkins führte im Verein mit Medina Sidonias Unfähigkeit die Mederlage der prahlerisch „unüberwindlich“ genannten Flotte nach neuntägigen Kämpfen im Kanal 1588 herbei. Damit begann Englands maritimer Aufschwung, wenn auch vorläufig die Kolonisation „ Virginiens“ durch Sir Walter Raleigh mißlang, begann Handel und Gewerbe aufzublühen, begann auch die mächtige Entfaltung des englischen Geisteslebens, die in den Werken William Shakespeares und Franz Bacons von Yerulam zu Tage trat. Elisabeth starb 1603 unvermählt, nachdem sie als ihren Nachfolger Jakob Vi. bezeichnet hatte. Mit ihr erlosch das Haus Tudor. 3. Skandinavien. § 130. In Deutschland, der Schweiz, in Schottland war die Reformation eine Tat des Volkes, in England und Skandinavien eine Tat des Königtums. Die Union der drei nordischen Reiche (§ 82 Anm.) brach infolge des Stockholmer Blutbades 1520, wo der leidenschaftliche Christian Ii. die Häupter des ihm feindlich gesinnten schwedischen Adels ermorden ließ, endgültig auseinander. Schweden erhob sich unter der Führung des jungen Gustav Erichson Wasa, der (1523) zum König ausgerufen wurde. Im selben Jahre wurde Christian auch in Dänemark gestürzt, und sein Oheim und Nachfolger Friedrich I. führte hier die lutherische Reformation ein. In Schweden setzte Gustav I. es durch, daß die Predigt der lutherischen Lehre freigegeben und die Kirchengüter eingezogen und ihm zur Verfügung gestellt wurden; mit diesen Mitteln befestigte er sein Königtum. Ihm folgte (1560) sein ältester, halb geistesgestörter Sohn Erich Xiv., nach dessen Einkerkerung sein zweiter Sohn Johann, der dem Katholizismus zuneigte. Dessen Sohn Sigismund, katholisch und zum König von Polen gewählt1, wurde nach des Vaters Tode aus Schweden verdrängt von seinem Oheim, Gustavs I. drittem Sohne Karl Ix. Auf diesen folgte sein 17 jähriger Sohn Gustav Ii. Adolf (1611—32). Ungewöhnlich be- 1) Seit dem Aussterben des Jagiellonischen Mannsstammes (1572) war Polen "Wahlreich.

10. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 17

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Die Germanen und ihre Staatenbildungen auf römischem Reichsboden. 17 e) Der Untergang des weströmischen Reiches 476 und die § 10. Entstehung des Ostgotenreiches. Seines letzten Beschützers Aetius wurde das Reich dadurch beraubt, daß Valentinian dessen Neidern Gehör schenkte und ihn ermorden ließ. Das wurde für den Vandalenkönig Gaiserich die Veranlassung zu einer Raubfahrt nach Italien; Rom wurde (455) geplündert.1 Die Kaiser waren jetzt nur noch Schattenkaiser, von ehrgeizigen Heerführern auf den Thron gesetzt. Als Romulus, spottweise ,, Augustulus“ (Kaiserchen) genannt, dem Verlangen des germanischen Heerführers Odowakar, seinen Leuten Land zu geben, nicht nachkam, wurde er von ihm 476 abgesetzt. Das war das Ende des weströmischen Reiches. Odowakar nahm den Königstitel an, ließ aber die römische Verwaltung bestehen und bemühte sich, wiewohl vergeblich, um die Anerkennung Ostroms. Den Thronräuber zu stürzen und sich zugleich einen gefährlichen Nachbar vom Halse zu schaffen, veranlaßte Kaiser Zeno den Ostgotenfürsten Theoderich, der in seiner Jugend am byzantinischen Hofe als Geisel gelebt hatte, ziußinem Zuge nach Italien. Dieser siegte (489) über Odowakar am Isonzo und bei Verona („Dietrich von Berne“), konnte aber Ravenna, wohin sich sein Gegner geworfen hatte, nicht nehmen („die Rabenschlacht“) und schloß mit ihm 493 einen Vergleich; bald darauf aber hat er ihn bei einem Gastmahl ermordet. Sein Reich umfaßte nun Italien, Sizilien, Dalmatien und Pannonien bis zur Donau. Von Ostrom dem Namen nach abhängig, war er in der Tat völlig selbständig. 0 Theoderich d. Gr. (493 — 526). Er überragt alle Germanen- § 11. fürsten bei weitem, weil er wie kein anderer von dem Werte der antiken Kultur durchdrungen war. Seine Ziele waren: im Innern, die Goten und Römer zu einer Staatseinheit zusammenzuschließen; nach außen hin, ein System von germanischen Mittelmeerstaaten zu schaffen, dessen Vormacht das Ostgotenreich sein sollte. Jenas_zie 1 suchte er durch eine milde und weise, auf die nationalen und religiösen Gegensätze Rücksicht nehmende Regie- 1) Daher der Ausdruck „Vandalismus mit dem man den Vandalen schweres Unrecht tut. Brettschneider, Hilfshuch f. Seminare Ii. 3. Aufl. 2
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